9. März 2025 / Aus aller Welt

Amsterdam führt Umweltzone für Boote auf Grachten ein

Vielerorts gibt es Umweltzonen für Autos. Im von Kanälen durchzogenen Amsterdam wird nun eine Umweltzone für Boote eingeführt. Aber gibt es für den Umstieg auf E-Boote auch genügend Ladesäulen?

Bald sollen auf den Grachten in Amsterdam nur noch emissionsfreie Boote unterwegs sein (Archivbild).
von dpa

Amsterdam führt eine Umweltzone für Boote im von Grachten durchzogenen Stadtzentrum ein. Ab April sind dort nur noch Freizeitschiffe willkommen, die elektrisch oder mit Wasserstoff angetrieben werden sowie Ruderboote, teilte die niederländische Hauptstadt mit. Wer sich nicht an die neuen Regeln hält, wird zunächst ermahnt, ab dem Sommer drohen Bußgelder.

Bis 2030 gelten befristete Ausnahmeregelungen für die Inhaber von Booten mit Benzin- und Dieselmotor, die eine mehrjährige kostenpflichtige Fahrterlaubnis bereits erhalten hatten. Auch historische Museumsboote sind von der Regelung ausgenommen. Durchgehende Wasserstraßen, auf denen Boote und Schiffe Amsterdam durchqueren, gehören nicht zur neuen Umweltzone.

Auch Fahrgastschiffe nur noch emissionsfrei unterwegs

Die Fahrgastschifffahrt, das heißt vor allem die Ausflugsboote auf den Grachten, sowie Transportschiffe dürfen bereits seit Jahresbeginn nur noch mit emissionsfreiem Antrieb im Zentrum von Amsterdam unterwegs sein. 

Die Hauptgründe für die Einführung der Umweltzone auf dem Wasser sind die Verringerung der CO2-Emissionen und der Lärmbelästigung. Vor allem die Verbesserung der Luftqualität habe Priorität, sagte die städtische Beigeordnete für Verkehr, Melanie van der Horst, wie die Zeitung «Het Parool» berichtete. «Die Amsterdamer leben etwa elf Monate kürzer und rauchen wegen der schmutzigen Luft in der Stadt durchschnittlich 4,4 Zigaretten pro Tag.» Auswirken wird sich die emissionsfreie Bootszone laut Wissenschaftlern vor allem zu Zeiten mit viel Verkehr, etwa an stark frequentierten Sommertagen.

Ladesäulen-Strategie für Schifffahrt in Amsterdam

Um den Umstieg auf E-Boote zu bewerkstelligen, will Amsterdam die Zahl der Ladesäulen für Boote von derzeit 22 bis zum Jahr 2030 auf bis zu 2.500 erhöhen, wie aus der «Ladesäulen-Strategie Schifffahrt» der Hauptstadt hervorgeht. Bereits in den kommenden zwei Jahren sollen 300 zusätzliche Ladesäulen am Wasser installiert werden, berichtete «Het Parool».

Der Bedarf an einem derart großen Ladesäulen-Netz sowie der erhoffte Umwelt- und Gesundheitsnutzen der E-Mobilität auf dem Wasser ergibt sich aus der riesigen Zahl an Booten, die in Amsterdam unterwegs sind. Laut dem Strategie-Papier der Stadt sind rund 14.000 Sportboote in Amsterdam unterwegs, 10.500 Schiffe haben ihren Ankerplatz in öffentlichen Gewässern. Dazu kommen 600 Passagierschiffe, von denen 500 bereits elektrisch betrieben sind.


Bildnachweis: © picture alliance / dpa
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Mutter bietet Baby im Internet an
Aus aller Welt

Ein Baby aus dem Internet? Eine Mutter bietet ihr Baby per Online-Anzeige an, angeblich fallen nur Versandkosten an. Die Polizei rückt aus und erhält eine bemerkenswerte Erklärung.

weiterlesen...
Angst vor «Alfred»: Zyklon steuert auf Australiens Osten zu
Aus aller Welt

Gestrichene Flüge und geschlossene Supermärkte: Erste Ausläufer des Zyklons «Alfred» haben Australiens Ostküste erreicht. Tausende sind schon ohne Strom - das Zentrum des Sturms wird noch erwartet.

weiterlesen...
Drei Menschen sterben nach missglücktem Überholversuch
Aus aller Welt

Ein Autofahrer gerät beim Überholen in den Gegenverkehr und kollidiert mit einem Transporter. Drei Menschen sterben, vier werden schwer verletzt. Ein Gutachter soll bei der Ursachenklärung helfen.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Schwerverletzte bei Messerattacke in Amsterdam
Aus aller Welt

Messerattacke mitten in Amsterdam: Mehrere Menschen wurden verletzt, Einsatzkräfte sind schnell zur Stelle. Ein Verdächtiger ist in Haft.

weiterlesen...
Noch immer keine heiße Spur auf der Suche nach Pawlos
Aus aller Welt

Hunderte Einsatzkräfte, mehr als 30 Rettungshunde, Reiterstaffel, Hubschrauber: Trotz des Großeinsatzes gibt es keine Spur von dem Jungen. Nun sollen auch Taucher zum Einsatz kommen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Schwerverletzte bei Messerattacke in Amsterdam
Aus aller Welt

Messerattacke mitten in Amsterdam: Mehrere Menschen wurden verletzt, Einsatzkräfte sind schnell zur Stelle. Ein Verdächtiger ist in Haft.

weiterlesen...
Noch immer keine heiße Spur auf der Suche nach Pawlos
Aus aller Welt

Hunderte Einsatzkräfte, mehr als 30 Rettungshunde, Reiterstaffel, Hubschrauber: Trotz des Großeinsatzes gibt es keine Spur von dem Jungen. Nun sollen auch Taucher zum Einsatz kommen.

weiterlesen...